Mode selber nähen, um wunderschöne Unikate zu schaffen

Wer Kleidung liebt, aber sich nicht andauernd neue kaufen möchte, kann seine Mode auch selber nähen. Dadurch entsteht nicht nur der Vorteil, dass viel Geld gespart werden kann, sondern die Stücke werden durch das selber Nähen auch individuell und einzigartig. Mit den richtigen Utensilien und etwas Übung ist dies gar nicht schwer. Das Resultat sind maßgeschneiderte Unikate, mit denen ganz sicher kein Zweiter auf der Straße herum läuft. Der folgende Beitrag gibt nützliche Tipps.

Welche Ausrüstung ist erforderlich?

Zunächst einmal wird natürlich eine Nähmaschine benötigt. Zu den weiteren Arbeitsgeräten gehören eine Stoffschere, ein Bügeleisen und -brett, Nadel und Fäden in verschiedenen Farben, Reißverschlüsse, Knöpfe, Klettverschlüsse etc. und ganz nach Bedarf Dekoelemente wie Perlen oder Pailletten, mit denen die Kleidung verschönert werden kann.

Anfängerinnen können zudem von Schnittmustern profitieren: Ein großer Bogen Papier, auf welches die verschiedenen Bestandteile des Kleidungsstückes aufgezeichnet werden. Schnittmuster sind im Internet oder in Handarbeitsläden erhältlich. Die Muster werden auf den ausgewählten Stoff gelegt und aufgezeichnet. Im Anschluss wird die Passform mit Stecknadeln abgesteckt. Später können eigene Entwürfe angefertigt werden. Schlichte und gerade Schnitte ohne Abnäher, Raffungen, Rüschen etc. sind für den Anfang gut geeignet.

Zudem bieten Nähkurse eine gute Möglichkeit, die grundlegenden Kenntnisse zu erlangen. Während des Kurses werden sogar erste Kleidungsstücke hergestellt. Doch selbst Näheinsteiger können bereits nach einer kurzen Zeit anspruchsvolle Schnitte umsetzen.

mode-selber-naehenDie wichtigsten Begriffe aus dem Bereich des Nähens im Überblick:

  • Im Fadenlauf zuschneiden: Fadenverlauf ist auf Schnitt mit Pfeil gekennzeichnet
  • Rechte Seite: Vorderseite des Stoffes (Muster erkennbar)
  • Absteppen: Mit normalem Garn oder Ziersteppgarn an Nähten oder Kanten entlang steppen, um diese zu betonen
  • Heften: Nahtlinie mit Stecknadeln zusammenstecken (Stoffteile rechts auf rechts) oder mit Heftfaden grob zusammennähen
  • Nahtzugabe: Gleichmäßig breite Nahtzugaben zur Erleichterung des Nähens
  • Saum: untere umgenähte Kante des Stoffes
  • Saumzugabe: beträgt 2 bis 4 cm
  • Versäubern: Versäubern von Naht- und Saumzugaben, damit sie nicht ausfransen
  • Verstürzen: zwei Schnittteile zusammennähen und wenden, sodass die Nahtzugaben dazwischen liegen

Vorteile des Nähens von Kleidung

Die eigene Kleidung selber zu nähen, bietet nicht nur den Vorteil, dass individuelle Mode entsteht, die einem selber am besten gefällt, sondern es macht auch stolz, etwas mit den eigenen Händen erschaffen zu haben. Ein selber hergestelltes T-Shirt kann dadurch drei Euro kosten, aber es muss nicht hinterfragt werden, ob für diesen günstigen Preis jemand leiden musste. Vor allem, wer viel Wert auf modische Kleidungsstücke legt, weiß, wie teuer es häufig ist, modisch stets mit dem Trend zu gehen. Kleidung selber zu nähen, macht natürlich auch großen Spaß. Ganz nach eigenen Wünschen können der Schnitt, die Stoffe, die Farben ausgewählt werden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Diese Kleidung passt perfekt, da alle Maße auf den Körper abgestimmt werden. Keine zu kurzen Ärmel oder zu lange Hosenbeine, die erst von einer Schneiderin gekürzt werden müssen wofür zusätzliche Kosten anfallen. Nicht nur für sich selber kann genäht werden, sondern auch Kinderkleidung kann ganz einfach geschneidert werden. Kleine Taschen an der Kleidung oder sonstige Verschönerungselemente sind Hingucker. Voller Stolz wird das Kind berichten, dass die Mutti das Kleidungsstück ganz allein genäht hat. Es können Unikate hergestellt werden, wobei es auch möglich ist, jedem Stück das gewisse Etwas zu verleihen.

Patchworkstoffe sind sehr beliebt

Nicht nur in Bezug auf “zusammen gewürfelte” Familien, sondern ebenso im Bereich der Stoffe spielt der Begriff Patchwork eine Rolle. Patchwork bedeutet, aus kleinen Stoffteilen etwas großes Ganzes zu zaubern. Einzelne Patchworkstoffe (Patchworkstoffe sind hier erhältlich) werden demzufolge zur großen Fläche zusammengenäht. Dabei sind Stoffe aus Baumwolle am einfachsten zu verarbeiten. Patchwork ist so beliebt, da bei dieser Technik alles erlaubt ist und der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Nach Lust und Laune können einzelne Patchworkstoffe zusammengenäht werden und am Ende entsteht etwas Einzigartiges. Sehr gerne können dabei auch unterschiedliche Stoffarten miteinander kombiniert werden. Dadurch gleicht kein Stück dem anderen.

Stoffe färben

Auch das Färben von Kleidungsstücken ist eine gute Möglichkeit, um diese zu verändern. Eine Jeans in einem verwaschenen Blau beispielsweise kann dadurch wie neu wirken. Oder aus weißen T-Shirts, die es manchmal günstig im Doppelpack gibt, kann im Handumdrehen eine andere Farbe gezaubert werden. Am besten eignen sich zum Färben alle Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Viskose, doch Mischungen dieser Fasern können ebenso gefärbt werden. Synthetikfasern hingegen lassen sich meist nicht färben. Die ursprüngliche Stofffarbe sollte heller sein als die Wunschfarbe. Zudem sollte bedacht werden, dass Mischfarben entstehen können. Wird ein gelber Stoff zum Beispiel in Rot getaucht, entsteht Orange.

Fazit

Mode selber zu nähen, hat viele Vorteile. Die richtige Ausstattung und die wichtigsten Utensilien erleichtern dabei natürlich die Arbeit. Dies beginnt bei einer guten Schere, die beim Zuschneiden der Stoffe Fehlschnitte und eine Hand, die schnell erlahmt, vermeidet. Auch ein guter Arbeitsplatz, an dem es Spaß macht, zu nähen, spielt eine wichtige Rolle. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist Nähen ein schönes Hobby und das Ergebnis sind modische Unikate, die günstig hergestellt wurden und die nicht den Kleidungsstücken von der Stange ähneln.

(Bildmaterial: © turquoise (fox-and-fern/Flickr, CC BY ND 2.0))