In den 20er und 30er Jahren revolutionierte sich die neue Mode der Vorkriegszeit. Die Frauen wollten sich nicht mehr in die engen Korsette und langen Kleider zwängen, die im 19. Jahrhundert die Mode beherrscht hatten. In dieser Vorkriegszeit fand daher ein Umbruch statt und die gesamte Mode wurde lässiger und vor allem für die Frauen auch bequemer.
Bubikopf und Zigarettenspitze in den 20ern
Wer heute an die Mode der 20er Jahre denkt, hat vor allem dem Bubikopf, Zigarettenspitze und Cocktailkleider, die wie gerade geschnittene Hemdchen am Körper der Frauen nichts mehr einengen konnten, im Kopf. Rücken und Schultern wurden bei diesen Kleidern meist noch gezeigt, sowie auch viel Bein, da sei oberhalb der Knie endeten. Die langen Haare der Frauen, die früher noch hochgesteckt wurden, vielen der Schere und somit einem frechen Kurzhaarschnitt, dem sogenannten Bubikopf zum Opfer. Die Kleider wurden am Abend zum Ausgehen getragen und mit Federboas oder langen Perlenketten geschmückt. Aber auch Hosen kamen in dieser Zeit für die Frauen immer mehr in Mode, denn sie entdeckten, dass sie sich hierin besser bewegen konnten, als in den langen Kleidern des 19. Jahrhunderts. Die wohl bekannteste Stilikone dieser Zeit ist heute immer noch Marlene Dietrich, die auch die einfachen Bürgerinnen überzeugte, sich in der neuen Mode zu kleiden. Auch die Männermode erfährt ihre Revolution, denn hier wird es sportlich mit Clubjacken und Knickerbockern sowie langen Kniestrümpfen.
In den 30ern werden die Röcke wieder länger
Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre werden die Schnitte in der Mode für die Frauen allerdings wieder länger, aber auch wieder figurbetonter. So trägt die Frau nun wadenlange, glockenartig geschnittene Röcke, die an der Hüfte und in der Taille eng anliegen. Die Ärmel der Oberteile sind eng geschnitten, Ausschnitte werden nur noch bei den Sommerkleidern gezeigt. Dazu kommen Rüschen, Falten, Puffärmel und asymmetrische Formen, die den Oberkörper stärker betonen sollen. Bei den Männern ändert sich in dieser Zeit in der Mode nicht viel. Zum Trend bei den Damen wird aufgrund der politischen Lage in dieser Zeit vor allem auch die Trachtenmode, wie zum Beispiel die bayrischen Dirndl.
Revolution in der Mode
Es kann gesagt werden, dass gerade in der Vorkriegszeit der 20er und 30er Jahre die Mode der Damenwelt einen großen Umbruch durchlebt hat, denn die Frauen wurden selbstbestimmter durch die neue Mode. Sie mussten sich nicht mehr einzwängen in Korsetts und lange Kleider, auch die Haare mussten nun nicht mehr zwingend lang und hochgesteckt getragen werden. Daher ist gerade diese neue Modeform auch der Vorreiter für die heutige Mode gewesen.
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