Jedes Leder ist ein Stück Natur, das durch komplexe Gerbungsverfahren aus Tierhäuten hergestellt wird. Dementsprechend geschmeidig, robust, aber auch pflegeleicht und langlebig sind auch Handtaschen aus Leder.
Nicht zuletzt hängt die Pflegeintensität von der Beschaffenheit des Lederstoffes ab, also ob es sich hierbei um Nappa-, Wild-, Büffel- oder Blankleder handelt, oder ob es deckend, gefärbt oder transparent ist. Vor allem am Anfang verfügt das Leder über eine natürliche Schutzfunktion und bedarf in den ersten Monaten kaum Reinigung oder Pflege.
Pflege von Leder – Regeln im Umgang mit Leder
- Jedes Leder sollte auf dessen Beschaffenheit kontrolliert werden, also ob es durchlässig oder undurchlässig ist. Bei durchlässigen Naturstoffen, wie zum Beispiel Rauleder, kann ein verriebener Wassertropfen in die Fasern eindringen und die Farbe des Leders verfälschen. Bei einem wasserabweisenden Leder perlt das Wasser einfach ab.
- Regelmäßige Pflege und Reinigung verlängert nicht nur die Lebensdauer und das schöne Aussehen von dem Leder, sondern sichert auch in Punkto Hygiene einen bleibenden Standard.
- Vor der Pflege kommt immer die Reinigung.
- Pflegeprodukte immer großflächig anbringen und über Nacht einwirken lassen. Wenn Flecken bereits in die Fasern eingezogen sind, nicht durch ein zu starkes Reiben zu entfernen versuchen. Hier hilft nur die professionelle Behandlung durch einen Experten.
- Das Leder nicht mit zu aggressiven oder ungeeigneten Pflege- und Reinigungsprodukten, wie Kosmetikcreme, Schuhcreme, Nagellackentferner oder Aceton etwa, behandeln.
- Direkte Sonneneinstrahlung oder den direkten Kontakt mit dem heißen Heizkörper meiden, denn das Leder kann ausbleichen bzw. austrocknen. Auch Fleckenbildung ist dann größer.
- Leder braucht ausreichende Luftzirkulation. Die optimale Luftfeuchtigkeit beträgt bei Leder zwischen 40 und 60 Prozent. Ist diese erhöht (ab 70 Prozent) oder mangelhaft so besteht die Gefahr der Schimmelbildung.
Wer mehr über die Lederpflege erfahren möchte, kann sich über die verschiedenen Lederarten sowie deren Reinigung und Pflege hier informieren.
Weitere Pflegetipps im Überblick:
- Pflanzlich gegerbtes Leder braucht Pflege auf Naturbasis
- Durchnässtes oder feuchtes Leder niemals der Hitze aussetzen
- Ledertaschen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen
- Ledertaschen nicht in Kunststofftaschen aufbewahren, da sonst keine Luftzirkulation gewährleistet werden kann. Zur Aufbewahrung eignen sich spezielle Staubschutzbeutel ideal.
Auf richtige Beratung bei der Pflege und Reinigung von Leder setzen
Von Leder-Öl, Leder-Pflegemilch über Leder-Balsam, bis hin zur Leder-Versiegelung: Obschon der Markt eine riesige Auswahl an Lederpflegeprodukten bietet, so gibt es nicht für jedes Leder das richtige Pflege- und Reinigungsmittel. Jede Ledertasche ist anders gefärbt und versiegelt, ist unterschiedlich dem UV-Licht ausgesetzt und wird ungleich strapaziert.
Zudem unterscheidet man zwischen dem glatten, dem rauen, dem glänzenden oder dem matten Leder, sodass für jede Beschaffenheit und Sorte ein individuelles Pflegeprodukt entwickelt werden müsste. Zum Glück lassen sich die meisten Sorten in bestimmten Ledergruppen zusammenfassen, sodass es in den meisten Fällen auf die richtige und kompetente Beratung durch den Anbieter ankommt. Denn: Es gibt nicht “das beste Pflegeprodukt”, sondern nur das richtige Pflegeprodukt für eine bestimmte Ledersorte oder ein spezielles Problem.
Pflegemittel für die Lederpflege
Leder-Pflegemilch:
Bei der Leder-Pflegemilch handelt es sich um eine dünnflüssige Wasser in Öl-Emulsion, die sich leicht einarbeiten lässt und rückfettende Eigenschaften besitzt. Zusätzlich bietet die Pflegemilch Schutz vor UV-Einstrahlung sowie antioxidative Eigenschaften.
Leder-Imprägnierung:
Nicht selten wird die Imprägnierung von Leder mit Pflege gleichgestellt. Dabei hat die Imprägnierung lediglich die Funktion, die wasserabweisenden Eigenschaften eines undurchlässigen Leders zu erhöhen. Somit ist Imprägnierung ein Feuchtigkeitsschutz.
Leder-Balsam:
Als Leder-Balsam werden Pflegeprodukte angeboten, die auf Basis von Wachsen, wie Bienenwachs, hergestellt werden. Sie bilden eine schmutz- und wasserabweisende Schutzschicht und dienen hauptsächlich der Leder-Imprägnierung.
Leder-Versiegelung:
Die Leder-Versiegelung schützt die obere Farbschicht, also die Pigmentierung, des Leders vor schädlichen Umwelteinflüssen, wie etwa gegen Abrieb oder Verfärbungen durch Kleidungsstücke.
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