Ich wollte zwar ursprünglich Banker werden, doch mein Vater verstand es, mich für den Beruf des Frisörs zu interessieren. Und seine Beziehungen öffneten mir viele Türen. So konnte ich schon in meiner Lehrzeit verschiedene Geschäfte kennen lernen, um so viel wie möglich über die Kunst des Haaremachens zu erfahren. Nach kurzer Zeit nahm ich auch an Meisterschaften teil, frisierte für Modeveranstaltungen und arbeitete vor Publikum auf der Bühne. Bei der Zusammenarbeit mit einer Beautyfarm wurde ich besonders mit der Unzufriedenheit vieler Kunden mit ihrem Aussehen konfrontiert. So erlebte ich beruflich viel Abwechslung und wusste sehr schnell, dass ich mich selbständig machen wollte.
Mit 28 Jahren eröffnete ich meinen eigenen Salon in München und wurde kurze Zeit später von der Frisörindustrie engagiert. Ich schulte Frisöre und Frisörsalons in ganz Deutschland und war auf vielen Modetourneen unterwegs. Auf dem Jahresprogramm standen außerdem Fortbildungen in Mailand, London, Paris und New York. Ich lernte viele international bekannte Frisöre und einige Branchengrößen in der New Yorker Fashion Industrie kennen. Immer wieder stellen mir Menschen dieselbe Frage: Wie können Sie Frisör und Seelentherapeut sein, wie passen diese beiden Berufe zusammen, sind sie doch so unterschiedlich?!
Und ich frage mich dabei, ob diese denn wirklich so unterschiedlich sind. Jedenfalls ist dies für mich eine wunderbare Kombination, kann ich doch heute über das äußere Erscheinungsbild die innere Welt des Menschen beeinflussen und genauso auch umgekehrt. Manchmal ist eine Veränderung des Aussehens die beste Therapie – oder Entwicklungsschritte durch Therapiearbeit fordern zu einer Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes auf. .